Samstag, 10. Mai 2025
Führungsschwerpunkt

Wissenschaftliche Leitung: Matthias Fichtinger

Die Gestaltung von Grabdenkmälern in Kirchenräumen stellt eine der wichtigsten historisch kontinuierlich fassbaren künstlerischen Tätigkeiten dar. An Epitaphen oder Grabmälern wurden Rang und Verdienst der verstorbenen Persönlichkeit ausgedrückt und sollte nicht selten der Charakter der Vergänglichkeit des erworbenen Ruhmes ausgemerzt werden.
In Wiens Kirchen finden sich kunsthistorisch höchst bemerkenswerte Beispiele dieser Kunstgattung, so etwa das fragmentarisch erhaltene Hochgrab von Herzog Rudolf IV. (1339–1365) im Stephansdom. Ursprünglich im Zentrum des Albertinischen Chores aufgestellt, demonstrierte das Grabmal solcherart die Ambitionen des Habsburgers. Das nahe gelegene Prunkgrab von Kaiser Friedrich III. zählt bekannterweise zu den bedeutendsten seiner Art in Europa.
An Grabdenkmälern der Renaissance und des Barocks lässt sich ein graduell steigendes Maß an narrativem und überzeitlichem Gehalt sowie Repräsentation feststellen, so etwa in den beeindruckenden Epitaphen des 16. Jahrhunderts in der Kirche St. Michael.
Die noble und zugleich mitreißende Darstellung von Trauer ist als wichtiger Aspekt des monumentalen Kenotaphs für Maria Christina von Österreich in der Augustinerkirche anzusehen; das von Antonio Canova um 1800 geschaffene Werk zählt zu den Hauptwerken der klassizistischen Bildhauerkunst in Wien.
Die Veranstaltung bietet einen Überblick zu Bedeutung und Aussage von Grabdenkmälern und zeichnet deren kunsthistorische Entwicklung vom Hochmittelalter bis in die Zeit um 1800 nach.

Programm

I. Das mittelalterliche Hochgrab:
Stephansdom: „Neidhartgrab“ (14. Jh.), Grabmal Rudolfs IV. (um 1360), Grabmal Kaiser Friedrichs III. (um 1467–1515)

II. Epitaphe der Renaissance:
Stephansdom: diverse Renaissance-Epitaphe ǀ Michaelerkirche: Epitaph von Erasmus von Gera (1567), Epitaph von Georg Freiherr zu Herberstein (1570)

III. Barocke Grabdenkmäler:
Michaelerkirche: Johann Baptist von Werdenberg (1643), Johann Leopold Donat Trautson (1727) ǀ Minoritenkirche: Epitaph von Johann Rudolf von Puchhaim (1651)

IV. Grabdenkmäler des Klassizismus:
Augustinerkirche: Kenotaph von Maria Christina von Österreich (1798–1805)

Treffpunkt

9.00 Uhr:
1010 Wien, Stephansplatz 3 (Churhaus)

Vormittags Kaffeepause, freie Mittagspause.

Voraussichtliches Programmende:
ca. 16.30 Uhr, 1010 Wien, Augustinerkirche

Preis des Führungsschwerpunktes

pro Person: € 60,-*
*Im Preis nicht inkludiert: Mahlzeiten, Getränke, Eintritts- und Trinkgelder

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