9. bis 14. Oktober 2023
Flug-Bus-Reise

Wissenschaftliche Leitung: Matthias Fichtinger

Die Stadt Rom besitzt einen unvergleichbaren Bestand an Kunst und Baudenkmälern aus sämtlichen Epochen der Kunstgeschichte. Als Mittelpunkt des Römischen Reiches der Antike sowie des Christentums zog Rom die jeweils wichtigsten Künstler an, und die römische Kunstproduktion wirkte mehrmals stilbildend, wie etwa im 17. Jahrhundert als Ausgangspunkt der sich über Europa ausbreitenden Architektur des Hochbarocks.
Anhand des Besuchs ausgewählter Bauten, überwiegend Hauptwerke, wird ein nach Epochen gegliederter Überblick über die Kunst und Architekturgeschichte Roms von der Antike bis ins 20. Jahrhundert geboten.

Das antike Rom schuf für jüngere Zeit verbindliche Bau und Repräsentationsformen, die an den gut erhaltenen Tempelbauten am Forum Boarium bzw. an Kolosseum und Konstantinsbogen studiert werden können.
In frühchristlichen Bauten, etwa dem ab 340 errichteten Mausoleum der Kaisertochter Constantina, erkennt man die teilweise Übernahme von spätantiken Formen. Hier beeindrucken die detailreichen wie wirkmächtigen Mosaikausstattungen ebenso wie in späteren mittelalterlichen Bauten (Apsismosaik in Santa Prassede, um 820).
Die römische Hochrenaissance zw. 1500 und 1527 war die erste Blüte der neuzeitlichen Baukunst in der Stadt und hinterließ so wichtige Bauten wie Bramantes Tempietto bei San Pietro in Montorio, den Palazzo Farnese oder Michelangelos Kapitolsplatz. Dessen Peterskirchen-Zentralbau sollte freilich später in barocker Manier erweitert und mit einer großartigen Platzanlage ausgestattet werden: Gianlorenzo Berninis Petersplatz (ab 1657).
Hochbarocke Ausdrucks und Repräsentationskunst ab 1630 prägt Rom bis heute: Werke von Bernini (Cappella Cornaro, Sant’Andrea al Quirinale), Francesco Borromini (San Carlo alle Quattro Fontane) und Pietro da Cortona (Fassade von Santa Maria della Pace) gelten als Hauptwerke barocker Architektur.
Danach sollte es bis zum späten 19. Jahrhundert dauern, bis die Stadt auf architektonischer Ebene zumindest national wieder maßgebend wurde. Als Hauptstadt des jungen Königreiches Italien (1871) erwuchsen neue repräsentative Bauaufgaben und urbanistische Projekte wie die Anlage der Via Nazionale und deren Großbauten (Palazzo delle Esposizioni, 1883; Banca d’Italia, 1886–1892).
Enorm hohe Bautätigkeit entwickelte der Faschismus in Rom in den 1920er und 1930er Jahren, und das südlich von Rom gelegene Areal EUR (ab 1938) stellt mit seinen Monumentalbauten den Höhepunkt der Regimebaukunst dar.